24.01.19 - Kilchberg

Kilchberger entscheiden über Schicksal des Feuerwehrdepots

Publiziert durch:
Zürichsee-Zeitung

Presseartikel Zuerichsee Zeitung Jan 2019

Am 10. Februar steht Kilchberg vor einem ungewöhnlichen Urnengang – einer Variantenabstimmung mit Stichfrage zum Feuerwehrdepot und zum Werkhof. Ungewöhnlich war indes auch der Ort, an dem der Gemeinderat die Bevölkerung am Mittwoch über dieses Geschäft informierte: im Feuerwehrdepot, wo rund 130 Interessierte Platz nahmen.

Sanierung oder Neubau?

Zu befinden haben die Stimmberechtigten, ob Feuerwehrdepot und Werkhof ins Tal neben die A3 in einen Neubau mit Kosten von 15,93 Millionen Franken umziehen sollen. Oder ob der heutige Mehrzweckbau an der Alten Landstrasse 166 für 11,66 Millionen Franken saniert und mit einer unterirdischen Einstellhalle für die Feuerwehr im Randbereich des Schellerparks vergrössert werden soll.

Ostansicht der Instandsetzung. Visualisierung: Firma Fiechter & Salzmann Architekten GmbH, 2018

Diese zweite Variante beinhalte auch eine bessere Strukturierung des Raumprogramms und eine Entflechtung von Feuerwehr und Werkhof, wie Architekt Peter Joos darlegte. Mit einer Aufstockung das Pavillonbaus an der Alten Landstrasse soll zusätzlich Platz für einen Mehrzwecksaal und Büroräume gewonnen werden. In einem neuen, viergeschossigen Betonbau mit Holzfassade anstelle des Schiessstandes Tal hingegen könnten Feuerwehr und Werkhof auf zwei separaten Erschliessungsebenen mit eigenen Zugängen und Zufahrten übereinander geschichtet und voneinander abgetrennt werden: mit dem Werkhof unten, und der Feuerwehr darüber.

Schnellere Feuerwehr

Sicherheitsvorsteherin Barbara Baruffol (FDP) betonte in Übereinstimmung mit weiteren Gemeinderatsmitgliedern, dass zweifelsohne beide Varianten einen modernen und effizienten Feuerwehr- und Werkhofbetrieb ermöglichen würden – was auch Feuerwehr und Werkabteilung bestätigt hätten.

Südostansicht des Neubaus. Visualisierung: Firma nightnurse images GmbH, 2016

Der Gemeinderat gebe indes einer Sanierung der bestehenden Anlage den Vorzug. Weil damit gegenüber einem Neubau gut 4 Millionen Franken eingespart werden könnten. Aber auch, weil die Feuerwehr Kilchberg-Rüschlikon vom peripheren Standort hinter der Autobahn im Tal einige Gebiete nicht innerhalb von 10 Minuten erreiche, wie dies zumindest für 80 Prozent der Rettungseinsätze vorgeschrieben sei. Sukkurs erhielt Baruffol in diesem Zusammenhang vom örtlichen Feuerwehrkommandanten Beni Burri.

Mehr Platz im Tal

Umgekehrt machte Werkvorsteherin Tina Neuenschwander (FDP) keinen Hehl daraus, dass die Werke einen Neubau im Tal an der Autobahn favorisieren – trotz peripherer Lage und fehlendem Anschluss an den öffentlichen Verkehr. Und zwar, weil man dort mehr Nutzfläche für die Fahrzeughalle, das Lager und den Vorplatz zur Verfügung hätte und Feuerwehr und Werkhof konsequenter abgetrennt werden könnten.

Ebenfalls für den Standort Tal spricht sich die Rechnungsprüfungskommission aus. Sie rechnet vor, dass dann mit einer Umzonung des Gemeindelands an der Alten Landstrasse ein Verkehrswert von 10 Millionen Franken erzielt werden könnte. Liegenschaftenvorstand Christian Benz (GLP) hütete sich indes vor einer «Quantifizierung des dortigen Landwerts», zumal eine anderweitige Nutzung des Geländes derzeit völlig hypothetisch sei. (Zürichsee-Zeitung)

Erstellt: 24.01.2019, 15:28 Uhr (www.zsz.ch)

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