13.05.20 - Kilchberg

Planungsarbeiten sind auf Kurs

Publiziert durch:
Kilchberger Gemeindeblatt

Depot Ki

Die Gemeinde möchte die Bevölkerung auf diesem Weg über den Stand des Projekts informieren, da die geplante Informationsveranstaltung wegen der speziellen Umstände leider nicht zeitnah durchgeführt werden kann.

Der Abschluss der Phase Bauprojekt erfolgte im Dezember 2019, die Eingabe des Baugesuchs wurde aufgrund eines hängigen Rekurses beim Verwaltungsgericht jedoch verzögert. Mittlerweile wurde der Rekurs beim Verwaltungsgericht abgelehnt und das Baugesuch wird im Mai 2020 eingereicht. Parallel zum Bewilligungsprozess erfolgen die Ausschreibungsarbeiten, damit im Sommer 2020 mit den Bauarbeiten gestartet werden kann. Mitte 2022 könnte das neue Mehrzweckgebäude bezugsbereit sein. Nach der Kreditgenehmigung durch den Souverän im Februar 2019 wurde in der folgenden Bauprojektphase das Projekt vertieft bearbeitet und detailliert. So wurden im Bereich der Feuerwehr zu Gunsten des Baumbestandes Optimierungen am Gebäudevolumen vorgenommen. Die Decke im hinteren Bereich einer Feuerwehrfahrbahngasse wurde in der Höhe reduziert und im Ausmass optimiert. Zusätzlich wurde die Aufgangssituation von der Alten Landstrasse zum Park hin mit einer Bruchsteinmauer und der Eingangsbereich mit einem Schnurbaum aufgewertet. Auch die Anzahl der Bauphasen konnte in enger Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und dem Werkhof optimiert werden.

Baumschutz als zentrale Qualitätsvorgabe für die Realisierung

Das nun vorliegende Baumschutzgutachten ist ein wichtiger Bestandteil des Bauprojekts. Es enthält konkrete, bereits in das Projekt eingearbeitete Realisierungsmassnahmen für den bestmöglichen Erhalt des Baumbestandes. Dank Anpassungen des unterirdischen Bauvolumens und wegen der Schutz- und Standortverbesserungen kann davon ausgegangen werden, dass der Mammutbaum im Schellergut-Park durch die baulichen Tätigkeiten in seiner weiteren Entwicklung eher wenig gestört wird. Die Eiben haben sich mit Ast-Absenkern über Jahrzehnte zu einer gewaltigen Gruppe entwickelt. Der nötige Rückschnitt gibt dem übermächtigen Volumen wieder das richtige Mass. Eiben vertragen einen Rückschnitt gut. Dieser
Pflegeeingriff ist im kommenden Herbst zu realisieren. Die Scheinzypressen in der Eibengruppe sind in einem sehr schlechten Zustand und müssen aus Sicherheitsgründen in absehbarer Zeit sowieso ersetzt werden. Mit dem Baumpfleger wird aktuell geklärt, ob die Bäume im kommenden Herbst zurückgeschnitten oder zum Teil bereits ersetzt werden können. Bei den zwei Stieleichen südlich der Schulanlage Brunnenmoos wurden mittels Wurzelsondagen intensive Abklärungen getroffen. Insbesondere das Exemplar direkt südlich der Schulhausfassade wird durch den baulichen Eingriff in seinen Standortqualitäten beeinträchtigt. Durch zusätzliche Massnahmen wie dem Austausch des Oberbodens und der Tiefenbelüftung des Bodens wird dafür gesorgt, dass der Baum während der Bauphase bestmöglich gepflegt und geschützt werden kann. Mit den beschriebenen Massnahmen sind die Auswirkungen der baulichen Eingriffe auf die inventarisierten Bäume aus Expertensicht vertretbar. Die Kosten- und Terminfolgen aus den Baumschutzmassnahmen wurden in die Budgetierung und das Bauprogramm eingearbeitet. Mit den Neupflanzungen einer Linde und einer Eiche bei der Schulanlage Brunnenmoos und dem neuen Schnurbaum an der Alten Landstrasse wird der Baumbestand zudem um drei Exemplare erweitert.

Parkpflegewerk als langfristige Qualitätssicherung

Die Gemeinde Kilchberg wird im vorliegenden Projekt nicht nur die Baumschutzmassnahmen konsequent umsetzen, sondern geht noch einen Schritt weiter. Es wurde ein Parkpflegewerk über den gesamten Schellergutpark in Auftrag gegeben. Dieses folgt dem Park durch seine Geschichte und verortet die gartendenkmalpflegerisch prägenden und bedeutenden Elemente der Anlage. In einem Leitbild zeigt das Parkpflegewerk auf, wie diese Elemente wieder der historischen Entwurfsidee angenähert werden können. Zudem befasst es sich auch mit der Frage, wie der historisch wertvolle Bestand mit den neuen ober- und unterirdischen Erweiterungen verknüpft werden kann und wo dank dem Bauvorhaben langfristige Verbesserungen möglich sind. Das Projekt wurde vor diesem gartendenkmalpflegerischen Hintergrund überprüft und optimiert. Der südliche Rundweg und organisch geformte Randabschlüsse fassen die historisch prägende Rasenfläche zum Neubau hin präzise ein. Der Höhensprung zur Alten Landstrasse wird mit einer Bruchsteinmauer überwunden, ansonsten soll das gewachsene Terrain möglichst beibehalten werden. Das Parkpflegewerk zeigt weiter auf, wie auch in den vom Bauvorhaben nicht tangierten Bereichen der ursprüngliche Charakter des Schellergutparks wieder erlebbar gemacht werden kann. So soll beispielsweise der nördliche Rundweg mit dem Aussichtspunkt wieder freigelegt und instand gestellt werden. Weiter soll der Park durch eine Reduktion der versiegelten Fläche rund um das Schellergut spürbar aufgewertet werden. Der Ersatz der willkürlichen Sträucherpflanzung durch eine geschnittene Hecke entlang der Alten Landstrasse soll den Park gegen Osten wieder abschliessen und im Sinne des ursprünglichen Blickregimes die Sicht auf den See besser öffnen. Der Gemeinderat ist mit der Entwicklung des Bauprojekts Instandsetzung und Erweiterung Feuerwehrdepot und Werkhof sehr zufrieden. Zwar gab es durch den Rekurs im Projektverlauf eine Verzögerung von mehreren Monaten, aber dieser Zeitraum konnte ideal dafür genutzt werden, um auf die Anliegen und Bedenken rund um den Baumbestand im Schellergutpark vertieft einzugehen. Mit dem vorliegenden Baumschutzgutachten und dem Parkpflegewerk kann der bestmögliche Schutz der bestehenden Bäume in der Parkanlage erreicht und darüber hinaus der gesamte Schellergutpark nachhaltig weiterentwickelt werden. Die Öffentlichkeit wird selbstverständlich regelmässig über den weiteren Fortschritt des Projekts orientiert. Die detaillierten Bauunterlagen sind nach der Baueingabe für die Kilchberger Bevölkerung auf dem Hochbauamt während 20 Tagen einsichtlich.

Für den Gemeinderat,
Christian Benz

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