05.04.17 - Kilchberg

Feuerwehr-Millionenprojekt ist gescheitert

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27.05.2019 - 09:20 Uhr

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Zürichsee-Zeitung

Stockfoto News Meeting

Sanieren statt Neubau: Da der Neubau des Feuerwehrdepots Im Tal zu teuer geworden wäre, wird das bestehende Gebäude an der Alten Landstrasse 166 saniert und durch eine Einstellhalle erweitert.Bild: Archiv Manuela Matt

Die Feuerwehr Kilchberg-Rüschlikon erhält nicht das geplante neue Feuerwehrdepot. Eigentlich hatte die Gemeinde Kilchberg vorgesehen, auf dem Areal des Schützenhauses «Im Tal» neben der Autobahn ein Feuerwehrdepot und einen Werkhof zu realisieren. Da sich die Projektkosten jedoch auf rund 16 Millionen Franken belaufen hätten und nicht auf die geplanten neuneinhalb Millionen, wurde das Projekt sistiert.

Eine aufwendige Altlastensanierung, die Baugrubensicherung unmittelbar neben der Autobahn sowie das geplante Untergeschoss unter dem Vorplatz hatten zu diesem enormen Kostenanstieg geführt. In der Folge überarbeitete das Architektenteam das Projekt, konnte aber lediglich Einsparungen von einer Million Franken erzielen. Für das Projekt «Im Tal» bedeutete dies das Aus. Wie die Gemeinde Kilchberg am Dienstag mitgeteilt hat, haben weder Rüschlikon noch Kilchberg einen Alternativstandort gefunden. Das Feuerwehrdepot bleibt somit an seinem bisherigen Standort an der Alten Landstrasse 166 bestehen.

Bis 2021 saniert und erweitert

Um zu überprüfen, ob das bestehende Feuerwehrlokal saniert und erweitert werden kann, gab der Kilchberger Gemeinderat vergangenen Herbst eine Machbarkeitsstudie in Auftrag. Die Verfasser der Studie kamen zum Schluss, dass das Gebäude renoviert und eine zweite Einstellhalle erstellt werden könnte. «Es ist vorgesehen, die Einstellhalle unter dem Park Schellergut zu bauen», sagt Sicherheitsvorsteherin Barbara Baruffol (FDP). Der Park bleibe bestehen, von aussen würden Passanten lediglich die Ausfahrt wahrnehmen.

Um den Platzbedürfnissen gerecht zu werden, können nur fünf der acht Wohnungen im bestehenden Gebäude beibehalten werden. «Den Platz von drei Wohnungen benötigen wir für die Büros der Feuerwehr und des Werkhofs», begründet Baruffol. Die entstehende Nutzfläche an der Alten Landstrasse werde sogar grösser als beim ursprünglich geplanten Projekt «Im Tal».

Der Gemeinderat rechnet damit, dass sich die Baukosten für das Projekt an der Alten Landstrasse auf neun Millionen Franken belaufen werden.

Zu den nächsten Schritten meint Baruffol: «An der Gemeindeversammlung im Juni werden wir den Planungskredit unterbreiten. Dieser dürfte sich auf ungefähr 380 000 Franken belaufen.» Wenn alles rund läuft, erwartet die Gemeinderätin, dass die Stimmberechtigten nächstes Jahr an der Urne über den Baukredit befinden können. «Wird dieser angenommen, rechnen wir mit einer Bauphase von 2019 bis 2021.»

Fusion mit Adliswil geprüft

Während der Suche nach einem neuen Standort sei auch geprüft worden, ob ein Zusammenschluss mit der Feuerwehr Adliswil möglich sei. «Wir sind aber zum Schluss gekommen, dass eine bauliche Fusion keinen Sinn macht», sagt Barbara Baruffol. Die Distanzen zu den Einsatzorten seien zu gross. «Synergien sind aber vorhanden. So ist es möglich, dass wir künftig in den Bereichen Ausbildung, Materialbeschaffung und im Verwaltungsbereich enger zusammen arbeiten», sagt die Gemeinderätin. Dies werde zurzeit noch geprüft.

Der Kommandant der Feuerwehr Kilchberg-Rüschlikon, Hauptmann Beni Burri, ist zufrieden mit dem Projekt an der Alten Landstrasse. «Wir konnten unsere Wünsche stark einbringen», sagt er.  «Standorttechnisch ist der Platz hier sehr gut, der Weg zu den Einsatzorten bleibt dadurch kurz.» (Zürichsee-Zeitung)

Erstellt: 04.04.2017, 16:37 Uhr

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