22.11.16 - Horgen

Souveräne Rettungsaktion der Jugendfeuerwehr

Publiziert durch:
Zürichsee-Zeitung

Presse Zuerichsee Zeitung Nov 2016

Es gilt, Ruhe zu bewahren: Die Jugendfeuerwehr des Bezirks Horgen meistert eine Vielzahl von brenzligen Situationen mit der erforderlichen Souveränität. Die Abschlussübung in Kilchberg lässt sich als Erfolg verbuchen. Bild: Sabine Rock

Dichter Rauch dringt aus der grossen Scheune auf dem Stocken-Gutsbetrieb in Kilchberg. Aus dem ersten Stock ruft jemand verzweifelt um Hilfe und in das Nebengebäude ist frontal ein Auto hineingekracht. Ein Löschfahrzeug und ein Pionierfahrzeug kommen mit Blaulicht auf den Betrieb und – ganz wie im Ernstfall – die Jugendfeuerwehr-Mitglieder treffen bei ihrer Abschlussübung auch hier auf eine unübersichtliche Situation. Im ersten Stock der brennenden Scheune befindet sich eine Person, die es zu retten gilt. Beim Aufstellen der Steckleiter haben die Jugendlichen mit realen Problemen zu kämpfen: Ein starker Windstoss bringt die Leiter kurz ins Wanken, die sichernden Feuerwehrmänner müssen ihr extra Halt geben. Die in der Scheune feststeckende Person wird fachmännisch gesichert und geborgen. Neben der Scheune sind unbekannte Flüssigkeiten ausgetreten.

Mehrere jugendliche Feuerwehrmänner werden rund 15 Meter gefahren und beginnen, das Dach von oben zu löschen. Während das Löschen in vollem Gange ist, arbeitet eine weitere Gruppe konzentriert daran, eine Verletzte aus dem Auto zu retten, welches frontal in die Hausmauer geknallt ist. Dabei muss auch jederzeit die eigene Sicherheit gewährleistet sein, so müssen sich die Feuerwehr-Einsatzkräfte beispielsweise vor möglichen herumfliegenden Glassplittern schützen sowie Feuerlöscher bereithalten, falls das Vehikel nachträglich noch in Flammen aufgehen sollte. Die Verletzte hatte Glück im Unglück und wird mit einem sogenannten Spineboard sicher aus dem verunfallten Fahrzeug geborgen.

Top-Infrastruktur

Im Anschluss an die Übung findet die Schlussbesprechung statt, bei welcher die Jugendlichen von den jeweiligen Postenchefs ein gutes Zeugnis erhalten: Sie hätten genau das gemacht, was von ihnen verlangt wurde, die Ruhe bewahrt und gut gearbeitet. Leutnant Thomas Kuster von der Feuerwehr Thalwil/Oberrieden zeigte sich nach der Abschlussübung sehr zufrieden: «Die Organisation durch die Feuerwehr Kilchberg-Rüschlikon sowie die zur Verfügung gestellte Infrastruktur waren top.»

Wenig junge Frauen

Nicht nur er ist zufrieden, auch die Jugendlichen machten einen glücklichen Eindruck. Alessandro Soriano beispielsweise fand seinen Einsatz auf der Autodrehleiter spannend: «Das Löschen hat Spass gemacht und wir hatten natürlich die beste Aussicht dort oben.»

Rund 25 Jugendliche sind momentan in der Jugendfeuerwehr des Bezirks Horgen, der Frauenanteil beträgt jedoch gerade mal zehn Prozent. «Ich möchte hier gerne ausdrücklich betonen, dass auch junge Frauen sehr herzlich bei uns in der Feuerwehr willkommen sind», meint Kuster abschliessend. Im März 2017 gehe es mit den Übungen weiter.

Weitere Informationen zur Jugendfeuerwehr des Bezirks Horgen auf:www.jfw.bezirk-horgen.ch. (Zürichsee-Zeitung Erstellt: 20.11.2016, 19:36 Uhr)

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